Borer Lift AG realisiert Projekt in Corviglia
Die Engadin St. Moritz Mountains AG ersetzt zwei Klein-Schlepplifte im Skigebiet Corviglia durch moderne Sunkid Zauberteppiche der Type N. Besonders wichtig war für das Schweizer Unternehmen die Möglichkeit, die neuen Anlagen auch aus der Entfernung mit maximaler Effizienz sicher bedienen zu können.
Den ersten Zauberteppich, welchen die Engadin St. Moritz Mountains AG direkt betreibt, montierte die Borer Lift AG im Herbst 2023 zusammen mit den Technikern des Seilbahnunternehmens als Ersatz für einen in die Jahre gekommenen Übungslift nahe der Bergstation der Corviglia-Standseilbahn. Das bemerkenswerte an dem 105 m langen Zauberteppich Sass Runzöl: Er richtet sich nicht an Kinder, sondern vorranging an erwachsene Gäste aus unterschiedlichsten Ländern, die im Bereich der Corviglia-Bergstation das erste Mal auf Skiern stehen. Hier befindet sich neben einem Buchungsbüro der Skischule auch das Restaurant White Marmot mit „High Cuisine“ und gehobenem gastronomischen Angebot.
Für die Engadin St. Moritz Mountains AG war es wichtig, ein allgemein zugängliches, offenes Angebot für Ski-Anfänger zusätzlich zu den Aufstiegshilfen im Besitz der Skischulen zu schaffen. „Wir haben unseren neuen Zauberteppich so positioniert, dass Anfänger, die sich nach etwas Übung schon sicherer auf den Skiern fühlen, vom Sass Runzöl-Zauberteppich direkt eine blaue Abfahrt zum gleichnamigen Schlepplift weiterfahren können“, erklärt Thomas Brunner, Leiter Seilbahnen bei der Engadin St. Moritz Mountains AG. Überwacht wird der Zauberteppich im Normalfall mittels „abgesetzter Bedienstelle“ durch einen Angestellten in der rund 20 m vom Zauberteppich entfernten Bergstation des Schleppliftes. Voraussetzung für die behördliche Zulassung dieses Betriebs durch die Kontrollstelle IKSS war, dass man von der Schlepplift-Bergstation aus geometrische Formen bis zu einer Größe von 15 cm im Bereich des Ausstiegs des Zauberteppichs mit freiem Auge erkennen kann. Der Einsatz von Kamera-Technik ist dadurch nicht nötig.
Der Errichtung des Zauberteppichs Sass Runzöl ging ein straffer Zeitplan voraus: Die Entscheidung zur Anschaffung der beiden Förderbänder traf die Engadin St. Moritz Mountains AG erst im April 2023. Nur drei Tage nach Einlangen der behördlichen Bewilligung begannen im Oktober 2023 die Errichtungsarbeiten, die pünktlich vor Saisonstart 2023/24 abgeschlossen werden konnten. „Die erste Saison des Zauberteppichs Sass Runzöl ist ein voller Erfolg. Bis März 2024 nutzten ihn rund 80.000 Gäste“, so Leiter Seilbahnen Thomas Brunner.
Die Errichtung des zweiten von der Engadin St. Moritz Mountains AG bestellten Zauberteppichs hat sich wegen einer ausstehenden behördlichen Genehmigung um rund sechs Monate verzögert. Nachdem diese erst im März 2024 eingelangt war, wird er erst zur Wintersaison 2024/25 betriebsbereit sein. Das 170 m lange Förderband soll ein zentraler Bestandteil des neu gestalteten Kinder- und Anfängerbereichs Mountys Land im Bereich von Marguns nahe der Bergstation der Zubringerbahn Celerina-Marguns werden. „Der Kleinschlepplift in unserem Anfängergebiet auf Marguns ist nicht mehr zeitgemäß, auch weil mit diesem nur die eine Seite des Hangs nutzbar ist. Mit dem neuen Zauberteppich können wir künftig Kindern und Ski-Neulingen auf beiden Seiten des Hanges das Skifahren beibringen. In Verbindung mit der Erweiterung der technischen Beschneiung in diesem Bereich dehnen wir den Anfängerbereich auf Marguns auf 10.000 m² aus. Damit schaffen wir auch ein umfassendes Angebot für Kinder und Familien, auf das wir weiter aufbauen können“, erklärt dazu Sandra Gubler, die bei der Engadin St. Moritz Mountains AG für das Mountys Land zuständige Produktmanagerin. Neben dem Zauberteppich stammen die im Mountys Land befindlichen Mountys-Maskottchen und die entlang der Familienabfahrt von Trais Fluors bis nach Celerina vorkommenden Tierfiguren aus dem Hause Borer/Sunkid.
So wie der Zauberteppich Sass Runzöl soll auch der Zauberteppich im Anfängerbereich auf Marguns aus der Distanz mittels abgesetzter Bedienstelle bedient werden – im konkreten Fall von der Bergstation der Seilbahn Celerina Marguns aus. Da die Entfernung hier für Sichtkontakt zu groß ist, wird zusätzlich eine Video-Audioüberwachung mit einer Geräuschpegeleinschaltung eingesetzt. Dazu kommt, dass sich mindestens ein Mitarbeiter ständig im Kinderland auf Marguns aufhält. „Uns ist besonders wichtig, dass im Falle des Falles immer einer unserer Mitarbeiter sehr rasch zur Stelle ist“, erklärt dazu der Leiter Seilbahnen Thomas Brunner. Die Bedienung der Zauberteppiche von einem zentralen Punkt aus soll vor allem für mehr Effizienz und einen gezielteren Einsatz von Personal sorgen. Die technische Grundlage dafür bildet das neue Steuerungssystem Sunkid i-Control, mit der alle neuen Zauberteppiche der Type N ausgestattet sind. Im Fall von Störungen wird dadurch die Ferndiagnose und -wartung möglich, entweder durch das technische Personal der Engadin St. Moritz Mountains AG, in besonders komplizierteren Fällen aber auch durch die Borer Lift AG vom Schweizer Ort Wichtrach aus. Die neuen Zauberteppiche im Skigebiet von St. Moritz sind über Datenleitungen fest mit dem Internet verbunden, die Ferndiagnose und -wartung erfolgt in der Regel über VPN Verbindungen, die mit einer Firewall gesichert sind.
„Nachdem wir uns entschieden haben, anstelle von zwei Klein-Schleppliften Förderbänder zu installieren, haben wir für diese Paketlösung mehrerer Angebote eingeholt. Das Angebot von Borer hat uns vor allem wegen des Preis Leistungs-Verhältnisses und der guten Erfahrungen, die wir seit 2019 mit dem Unternehmen gemacht haben, überzeugt“, so Thomas Brunner. „Weil wir uns im Hinblick auf die erforderliche Förderleistung nicht ganz sicher waren, sind beide Anlagen technisch für eine Geschwindigkeit von 1,2 m/s ausgelegt. Der Praxisbetrieb des Zauberteppichs Sass Runzöl in der Wintersaison 2023/24 hat aber gezeigt, dass die standardmäßigen 0,7 m/s völlig ausreichend sind“, so Thomas Brunner weiter.
Bei der Borer Lift AG zeigt man sich erfreut, dass nun gleich zwei neue Zauberteppiche auf den Hängen von St. Moritz Kindern und Erwachsenen beim Skifahren lernen zur Verfügung stehen. „Mit dem völlig neu entwickelten Zauberteppich der Type N hat Sunkid einen einheitlichen Standard geschaffen, mit dem wir die gesamten Anwendungsbereiche wie eben Skiförderbänder, aber auch Logistiklösungen, Sommeranwendungen oder Wasserförderbänder aller Varianten abdecken können. Dies ermöglicht uns raschere Projektumsetzungszeiten, eine reduzierte Anzahl von Bauteilen sowie einen einfacheren lebenslangen Kundensupport einer Anlage“, erklärt dazu Axel Halder, Geschäftsführer der Borer Lift AG abschließend.
Quelle: ISR 2/2024 (Dieter Krestel)